Fairconomy-Herbsttagung 2025VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN
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Orientierungssuche in unruhiger werdenden ZeitenWährend der jahrzehntelangen Ära des Neoliberalismus gelangte in Wirtschaft und Politik der Glaube zur Vorherrschaft, dass eine schrankenlose Globalisierung die beste Garantie für eine stetige Ausweitung des Wohlstands sei. In allen Teilen der Welt würden die Menschen von einer Forcierung der internationalen Arbeitsteilung profitieren. Diesem Glauben entsprechend wurden auch die Institutionen der nach Osten erweiterten Europäischen Union ausgestaltet, bis die große Krise auf den internationalen Finanzmärkten (2008) und die Euro-Krise (ab 2011) diesen Glauben zutiefst erschütterten. Seitdem schlägt das Pendel von der extremen Globalisierung in die Gegenrichtung um. Ein längst überwunden geglaubter neuer Handelsprotektionismus und rechtsextremistische Ideologien erleben derzeit einen ungeahnten Aufschwung, wobei die Corona-Pandemie, der Krieg Russlands gegen die Ukraine und der vorübergehende Anstieg der Inflation wie Brandbeschleuniger wirken. Im Ergebnis sind überall in Europa und in der Welt rechtsextremistische Ideologien und autoritäre Regierungsformen auf dem Vormarsch. Alle diese sich häufenden Krisensymptome haben zu gefährlichen Irrungen und Wirrungen im wirtschaftlichen und politischen Denken der Menschen geführt. Für soziale und ökologische Reformbewegungen wird es in unruhiger werdenden Zeiten zunehmend schwieriger, überhaupt noch öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Und auch für sie wird es schwieriger, inmitten des Dschungels von Interessen, veröffentlichten Meinungen und Fake News die Übersicht zu behalten und den Gefahren einer Hinwendung zu ‚falschen Propheten‘ zu widerstehen. Um so wichtiger ist es, als Alternative zur Hyperglobalisierung auf der Grundlage geld- und bodenreformerischer Denkansätze das Zukunftsbild einer Marktwirtschaft ohne kapitalistische Machtballungen und ohne protektionistische Handelsbeschränkungen zu entwerfen und dabei die Grundwerte der Menschenrechte, der Rechtstaatlichkeit und Demokratie sowie der Weltoffenheit als Leitstern im Auge zu behalten. Die Arbeit an diesem Zukunftsbild soll bei dieser Fairconomy-Herbsttagung fortgesetzt werden und Sie sind herzlich eingeladen, dabei zuzuhören und über diese Themen mitzudiskutieren. |
Das ProgrammGutes Leben in der guten Stadt – Mieten – Mobilität – grüne Infrastruktur Das komplette Programm und alle Kontakte finden Sie auf dem PROGRAMM-FLYER. Ausführliche Informationen zur Anmeldung und ein Online-Formular finden Sie unter: |
Die Stiftung für Reform der Geld- und Bodenordnung wurde 1973 als "Stiftung für persönliche Freiheit und soziale Sicherheit" in Hamburg gegründet. Zur besseren Verdeutlichung ihres Satzungszwecks erhielt sie 1997 ihren jetzigen Namen. Sie ist als gemeinnützig anerkannt und unterliegt der Aufsicht des Hamburger Senats.
1. Vorsitzender ist Dr. Max Danzmann (Berlin), 2. Vorsitzender ist Dipl.-Kfm. Thomas Betz (Berlin).
Weitere Vorstandsmitglieder sind Dipl.-Bibliothekarin Gudrun Müller, Dipl.-Math. Alwine Schreiber-Martens und Dipl.-Ökonom Werner Onken.
Die Tätigkeit der Stiftung fußt auf den Werken bedeutender Sozialreformer des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die die Fehlstrukturen kapitalistischer Marktwirtschaften auf freiheitliche Weise überwinden und eine
Marktwirtschaft ohne Kapitalismus
gedanklich vorbereiten wollten: Pierre Joseph Proudhon, Henry George, Michael Flürscheim, Adolf Damaschke, Franz Oppenheimer und besonders Silvio Gesell, dessen Reformvorschläge die Wertschätzung bedeutender Ökonomen wie Irving Fisher und John Maynard Keynes erfahren haben. Nachdem diese Denkansätze lange Zeit wenig Beachtung fanden, wurden sie von Karl Walker, Dieter Suhr und anderen aufgegriffen, weiterentwickelt und aktualisiert.
Angesichts sich verschärfender sozialer und ökologischer Probleme hat es sich die Stiftung zur Aufgabe gemacht, die Gründe für die wachsende Kluft zwischen Reich und Arm und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen zu erforschen und Wege zu suchen, auf denen Erde und Menschen wieder eine Zukunft haben. Anknüpfend an die Ideen der genannten Sozialreformer hält es die Stiftung vor allem für erforderlich, die Gemeinschaftsgüter Geld und Boden in eine Verfassung zu bringen, in der sie allen Menschen dienen und in der ihre individuelle Nutzung nur noch im Rahmen des Gemeinwohls möglich ist.
Der § 2 der Stiftungssatzung lautet deshalb: "Die Stiftung fördert die Wissenschaft auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialpolitik, insbesondere in bezug auf das überkommene Geldwesen und ein modernes Bodenrecht. Sie verbreitet die Ergebnisse ihrer Forschung durch Wort und Schrift. Sie unterstützt gleichgerichtete, als gemeinnützig anerkannte Einrichtungen."